Unterschiedlicher hätte die Gefühlslage vor knapp 6.500 Zuschauern im Saarbrücker Ludwigsparkstadion kaum sein können. Während die Heimfans ihr Team nach einer überzeugenden Leistung noch lange nach Abpfiff frenetisch feierten, war den wenigen mitgereisten Zebra-Anhängern die Enttäuschung förmlich ins Gesicht geschrieben. Zurecht, denn sie sahen einen blutleeren Auftritt ihrer Mannschaft, die in der Vorwoche gegen Havelse noch so sehr begeisterte. Offensiv bleib die Mannschaft am Samstag völlig blass und hatte kaum Ideen.
Dabei wollte MSV-Trainer Pavel Dotchev den Gegner von Beginn an früh unter Druck setzen. Das komplette Gegenteil war der Fall, sehr zum Ärger des Deutsch-Bulgaren. „Wir standen viel zu tief. Saarbrücken hat uns mit vielen langen Bällen komplett überspielt und war einfach effizienter.“ Die körperliche Wucht von Adriano Grimaldi, der ungemein viele Bälle im Sturmzentrum festmachte, bekamen die Duisburger Defensive nicht solide verteidigt. Gleiches galt für die vielen zweiten Bälle, die fast alle beim Gegner landeten.
Koschinat-Elf nutzte Duisburgs Schwächen aus
„Wir waren auch bei eigenem Ballverlust verunsichert und zu ängstlich“, kritisierte Dotchev die ellenlange Fehlerkette und fügte hinzu: „Wenn du bei solchen Temperaturen mit 0:2 hinten liegst, musst du mehr investieren. Es hat einfach gar nichts gepasst. So war es nur eine Frage der Zeit, wann wir die Gegentore bekommen.“
Sein Trainerkollege Uwe Koschinat, der mit dem 1. FC Saarbrücken den ersten Heimsieg der laufenden Drittligasaison einfuhr, hatte ebenfalls eine Erklärung für die klare Überlegenheit gegenüber dem MSV. „Man hat ihnen die Quarantäne aus der Vorbereitung angemerkt. Die Entwicklung der Mannschaft war Pavel durch die Pause nicht vergönnt. Wir haben es eiskalt ausgenutzt“, sagte der ehemalige Trainer von Fortuna Köln.